Geländemodelle für historisches Tabletop

Wer Tabletop Spiele spielt braucht Geländemodelle, um die Schlachtfelder darzustellen. Diese sollen sowohl "praktisch" sein (also das Bewegen der Miniaturen erlauben, ohne dass ständig alles umkippt) als auch schön sein. Und billig, ... und gut zu transportieren, ... und so weiter. Deshalb gibt es:

1. einfache, billige Geländemodelle für Einsteiger
2. den Tabletop Tisch zum falten
3. Feldbefestigungen im Eigenbau
4. Stoffdrucke und bedruckte Mousepads, die sich gut transportieren lassen
5. schön modellierte Sachen von verschiedenen Herstellern

Bei DBM(M) ist die Größe der Geländeteile abhängig vom Figurenmaßstab, der benutzt wird. Also beziehen sich hier alle Größenangaben auf 15mm Figuren, weil ich halt hauptsächlich 15mm Figuren spiele.
Fasst alles was ich hier zeige ist irgendwo abgekuckt oder kopiert und soll auch als Anregung zum selber Nachmachen dienen. Auf der Link Seite werde ich versuchen auf ein paar schönere Beispiele zu verweisen.

preiswerte Geländemodelle für Einsteiger

Also zuerst mal ein paar einfache, robuste Sachen für Einsteiger. Diese Sachen sind auch für ähnliche Spiele verwendbar.

• Die Spielfläche für DBM(M) ist 180 x 120 cm. Ich habe am Anfang erst mal einen biligen grünen Kunstrasenteppich aus dem Teppichgrosshandel geholt. Das reicht für den Anfang. Wenn man so einen Kunstrasen kauft, dann sollte man welchen mit sehr fester NICHT flauschiger Oberfläche nehmen, weil sich sonst die Spielfiguren ständig im Teppich verhaken. Filz oder Stoff tut's auch. man braucht aber halt einen Tisch in der Größe zum Ausbreiten der Fläche.
  Eleganter ist es, ein 180x120cm Sperrholz oder Pressspanbrett mit Gras aus dem Eisenbahn- Modellbau zu bekleben. Den Rand mit einer Leiste schützen, e voila - fertig!
• Bäume und Waldstücke
  Um Waldstücke anzudeuten verwende ich einfach eine Holzplatte, die mit Grassmatte aus dem Modelleisenbahn Fachhandel beklebt ist. Darauf stelle ich einige Bäume, fertig. Das hat den Vorteil, dass man die Bäume versetzen kann, falls sich Truppen durch den Wald bewegen und dass man alles leicht transportieren kann.
  Die Bäume sind die allerbilligsten Eisenbahnbäumchen (gedrillter Draht mit grünen Plastikstreifen). Ich habe sie mit etwas Spachtel auf 1 Pfennig Münzen befestigt. So stehen sie schön stabil, bzw. stellen sich selbst wieder hin, wenn man sie während des Spiels umstößt.
  
• Büsche
  Olivgrüne Plastikschwämme. Gibt es im 10er Pack im Architekturmodellbau zu kaufen (z.B. bei der Bastler Zentrale in Stuttgart). Selbermachen lohnt da nicht.
  
• Hügel
  Einfach grünen Kunstrasen Teppich ausschneiden und in Schichten übereinanderkleben. Den Teppich hatte ich ja eh als Spielfläche gekauft, die Reste sind jetzt Hügel.
  DBMM kennt drei verschiedene Größen von Geländeteilen: halbe, ganze und zweifache große Teile. Man sollte von den interessantesten Stücken mehrere Größen anfertigen. Die Größen sind in DBMM so definiert:
  ein halbes Geländeteil muss in ein 24x24 cm Viereck passen.
  ein ganzes Geländeteil muss in ein 40x30 cm Viereck passen.
  ein zweifaches Geländeteil muss in ein 60x40 cm Viereck passen.
  Dummerweise sind die Größen bei anderen Spielen davon abweichend geregelt. Also ein bischen aufpassen, das man die Teile für alle Spiele die man mag verwenden kann. Und bitte keine rechteckigen Hügel und Sümpfe bauen, das sieht Scheiße aus!
  
  
• Die Straße
  0,5 mm PVC Streifen mit Straße zum Aufkleben aus dem Eisenbahnmodellbau. Damit die Straße halbwegs zu den Miniaturen passt, habe ich welche mit Aufschrift H0 genommen. Hier stimmt der Maßstab zwar nicht perfekt, aber die Straße sieht recht gut aus zu den 15mm Figuren.
  
  Leider hatte diese Straße einen üblen Nachteil. Das PVC rutscht auf meinem Spieltisch. Damit kann man die Figuren schnell völlig durcheinanderbringen wenn man nicht aufpasst. Für ein Spiel wie DBM(M), bei dem es sehr auf die exakte Position ankommt nicht so gut. Ein zweiter Versuch mit Moosgummi statt PVC Unterlage war dann besser. Moosgummi muss man zwar schön gerade lagern, damit es keine Wellen bekommt, aber das ist ok. Das Straßenpflaster ist wieder aus dem Eisengahnzubehör und wird einfach mir der selbstklebenden Fläche auf das Moosgummi geklebt, fertig.
• Ein Fluss
  Auch auf 0,5 mm PVC aufgebaut. Clever war das nicht: 0,5 mm ist zu labil, verbiegt sich leicht und wellt sich auch noch, wenn man Sprühkleber benutzt. Also lieber 1mm starke PVC Platten verwenden. Ich habe 4 Flußstücke von je 30 cm Länge gebaut. Ufer aus Grasmatte aufkleben, Fluß blau anmalen (mein Blau ist arg dunkel geraten...) und dann das Ufer mit hellem Streu oder Sand bekleben. Die Kanten gerade schneiden (mit Lineal und Teppichmesser), fertig.
  
  So ein Sch... auch. Der Fluss ist viel zu schmal für DBM(M). Es passen keine Boote drauf. Beim Nachbau darauf achten: Die Bases für Boote und Schiffe sind 40mm breit und 80mm lang! Also darf der Fluss an der engsten Stelle 40mm breit sein, breitere Flüsse sind praktischer.
  Nach den guten Erfahrungen mit der neuen Straße gleich einfach 4 zusammenpassende Flussstücke aus Moosgummi ausgeschnitten. Ein bischen Deko (Wellen, Strudel, Fische) mit blauem Edding draufmalen und schon ist ein spielbarer neuer Fluss entstanden. Nicht so schön wie der alte aber praktischer zum spielen.
  
  
• Eine Küste (Waterway)
  Der Waterway darf nach DBM für 15mm Figuren 15 bis 45 cm breit sein, wobei nicht mehr als die Hälfte breiter als 30cm sein darf.
  Am häufigsten habe ich bisher Stoffbahnen oder Folien gesehen, die man zum Transport einfach zusammenfaltet. Meine Meeresküste besteht aus Moosgummi in dunkelblau. Drei Platten passen genau entlang der Längsseite des Tisches. Der Strand ist beiges Moosgummi mit Pattex einfach auf das blaue geklebt. Ein paar Wellen und so sind mit Lackstift freihand draufgemalt.
  
  
• Sumpf
  Der Sumpf hätte mal ein Stück Wald geben sollen. Es ist eine Kunstgrasmatte aus dem Eisenbahnmodellbau auf billigem 3mm Pressspahnholz. Da der Kunstrasen ein paar kaputte Stellen hatte, habe ich diese Stellen einfach mit Schleifpapier vergrößert und mit brauner und blauer Farbe nass in nass ausgemalt. Fertig ist das Sumpfgebiet.
  
  

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Der faltbare Tabletop Tisch

Jetzt wird es dann etwas edler. Zu Hause verwende ich einfach eine Tischlerplatte mit den richtigen Maßen, aber für Veranstaltungen wollte ich einen transportierbaren Tisch. In Zusammenarbeit mit der Holzwerkstatt Hager in Kornwestheim ist mein faltbarer Tisch entstanden. Im Prinzip super, nur etwas zu schwer. Wer das nachmachen will spare nicht am Holz, sondern nehme sehr leichte Tischlerplatten für etwas mehr Geld, dann kann man das Teil auch gut tragen.

Die Scharniere sind von SEPA, hier mal die Großaufnahme des Typs:

Transportiert wird der Tisch mit Hilfe von zwei kleine Schutzschalen. Diese werden mit normalen billigen "Baumarkt"-Spanngurten zusammengehalten. Eine Schale hat einen Griff, fertig.

Abgesehen vom Gewicht ist der Tisch aber super. Er hat mittlerweile die dritte Oberfläche. Zuerst war es eine Kunstgrasmatte für Eisenbahnmodellbau. Sieht schick aus, aber es verteilt überall Kunstgras...; Später war dann mal ein grüner Filz drauf, jetzt eben Rest von bedrucktem Leinenstoff. Alle Oberflächen sind immer einfach mit Tapetenkleister aufgeklebt. Bitte darauf achten, dass die Oberfläche mit einer SAUBEREN Rolle sehr fest und blasenfrei aufgderückt wird. Dann sioeht das gut aus und kostet nicht viel. Wenn mal ne Tasse Kaffee draukippt gibt es halt die nächste Oberfläche. Funktioniert auch im Freien, hier zum Beispiel auf dem AURYN 2001 in Böblingen:


Der Tisch ist jetzt 20 Jahre alt und hält immer noch!
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Feldbefestigungen im Eigenbau

Ein paar Feldbefestigungen (TF)
Für DBM(M) sind ein paar Befestigungen immer schön. Die können das Lager schützen oder einen Teil des Schlachtfeldes abriegeln. Auf alle Fälle sind sie ein Element, das das Spiel interessanter und abwechslungsreicher macht.
Hier hatte ich mir vorgenommen mal einen Satz Modelle zu machen und diese dann abzuformen und durch Kunstoffguss zu vervielfältigen. Das war gar nicht so einfach. Nach ein paar Fehlversuchen habe ich mir das ganze mal von Frank Becker zeigen lassen. Frank ist auf dem Gebiet einfach richtig gut und besser gut nachgemacht als schlecht selber hingepfuscht!
Also nach ein wenig Nachhilfe habe ich die Urmodelle noch mal gemacht. Für die Palisaden 2mm Rundholz etwa 15 mm lang absägen, man braucht etliche Palisaden, also gleich viele machen. Ein Ende anspitzen und ein Ende flach schleifen. Auf einem Tesastreifen sauber nebeneinanderlegen und ein Dreikantholz 6x6 mm bündig mit dem unteren flachen Abschluss draufleimen. Bodenplatten aus PVC ausschneiden. Ich habe jeweils eine Platte mit der Grundfläche des Modells und eine 40x40 mm Platte für die Truppenbases übereinandergeklebt. So stehen die Truppen hinter der Befestigung höher als die Truppen davor. Die Palisaden aufkleben und das Dreikantholz mit Spachtel (Milliput) etwas mehr wie einen Hang gestalten. Das ganze dann mit der Spraydose grundieren und lackieren. Bei mir sehen die Modelle dann so aus:

Danach wurden die Urmodelle jeweils zu zweit mit Silikon abgeformt. Dazu klebt man die Modelle auf eine saubere Platte, begrenzt die Fläche darum mit einem Rahmen und füllt den Raum möglichst Blasenfrei mit Silikon auf. Man braucht kein Silikon für hohe Temperaturen, wie beim Zinngießen, lieber eine sehr flexibles, was sich schön sauber wieder von der Form trennt.

Dann gießt man die entstandenen Formen mit 2 Komponenten Gießharz aus. Ich habe leider eines gekauft mit sehr schneller Härtung (geliert nach 2 Minuten). Das ist für solche Modelle nicht wirklich gut, da sich an den Spitzen der Palisade immer Luftblasen in den Formen halten. Die muss man mit einem Zahnstocher entfernen. Daher wäre ein Gießharz mit ca. 10 - 20 Minuten Verarbeitungszeit besser. Na ja, dann eben noch schnell aus der Spraydose grundieren. Die Palisade in Mahagoni streichen, die Spitzen heller, so dass es wie frisch geschlagene Bäume aussieht. Den Grund vor der Palisade in Grün. Man kann da auch schön mit Flock oder Kunstgras arbeiten. Den Rest unauffällig in Braun oder Grau.

So, schnell noch Matt lackieren, schon fertig. Diese letzte Version der Befestigungen war dann mit 20 Palisadenstücken in 5 Tagen fertig.

Gekaufte Modelle von Baueda sehen natürlich auch gut aus:

Aber für die Konstruktionen von Germanen oder aber auch vieler keltischer Stämme wurde dann doch noch mal die Eigeninitiative geweckt: PVC Stäbe mit dem Messer anschneiden, brechen, mit Bindfaden zusammenschnüren und dann auf ein 15mm Base kleben. Etwas Spachtel am Boden verteilen. So sieht dann ein römischer Angriff auf eine Stellung der germanischen Stämme aus:





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Stoffdrucke und bedruckte Mousepads, die sich gut transportieren lassen

Die Entdeckung des Jahres 2006 war die Firma Melkart aus Spanien. Die boten sehr schöne Spieloberflächen aus Stoff an. Dazu haben sie auch noch Straßen, Wald, Sumpf, Berge und Flüsse im Programm. Leider ist die Firma wohl nicht mehr im Geschäft, schade drum. Aber ich habe noch drei Stoff-Spielflächen von denen. Die sind auch nach jahrelangem spielen, waschen usw. noch gut.
2020 war ja das Corona Jahr. Alle anderen haben neue Miniaturen gemacht, ich habe erst mal neues Gelände gemacht. Dazu habe ich Spielflächen von Deep Cut Studio gekauft und das dann zugeschnitten. Das ist schwerer, etwas sperriger und auch teurer als Stoff. Es hat aber zwei Vorteile:

1. es fliegt nicht weg bei Wind! Im Jahre 2020 haben wir wegen des Corona Virus viel draußen gespielt und da ist Stoffgelände echt unpraktisch.
2. es rutscht nicht auf Kunsstoff Flächen. Viele Veranstaltungen haben jetzt sehr glatte (abwaschbare) Kunsstoff Spielflächen. Auf denen rutscht Stoff sehr leicht. Und das ist für Turnierspiele echt dumm.

Felder, matschiger Grund und steinige Hügel:


steiniger Untergrund und sanfte grasbewachsene Hügel


Sumpf, steile felsige Hügel und ein Wadi


Wald und bewaldete Hügel, eine Ansiedlung, Straßen und ein Wadi


Das ganze bekommt natürlich eine Transportbox in die Gelände Regelwerke usw schön hineinpassen


Natürlich gibt es eine zweite Box für die selten gebrauchten Sachen wie Meeresküste, Flüsse und so. Die bleibt eher zu Hause, aber Ordnung will ja sein.


Beim Spiel auf der Terasse sieht es dann so aus:






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schön modellierte Sachen von verschiedenen Herstellern

Als erstes waren mal ein paar schöne Gebäude angesagt. Die Modelle sind von Steve Barber. Schwarz grundiert und dann mit grau (für Steine) oder braun (für Holz) weitergearbeitet. Total schnell und effektiv. Leider sind die Modelle zu groß, um als Dekoration für normale Turnierspiele zu dienen. Aber für Szenarien wie gemacht!



Schöne Hügel und Roughs von Jürgen. Die habe ich ihm abgekauft, das ist keine Eigenleistung von mir. Aber das sieht einfach noch mal viel besser aus als irgendwelche Matten. Nur zum Transport sind sie eben zu sperrig.




Den Tempel habe ich mal für ein Szenario aus dem antiken Griechenland angemalt




Und ein paar Häuschen braucht man irgendwie immer.

Dann habe ich irgendwann mal heftig in die Geldbörse gegriffen und mir Stadtmauern für antike Städte von Baueda gekauft. Sehr genial für Szenarien mit Belagerung:











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letzte Änderung: 10. Aug 2020